Bericht zu unserem Einsatz 03/2023

Auf einer Baustelle an der Rheintalstrecke der Deutschen Bahn AG, im Bereich Rastatt–Niederbühl, wurde am 3. Februar bei Baggerarbeiten eine Weltkriegsbombe freigelegt. Der alarmierte Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg stellte am Nachmittag nach Erkundung der Lage fest, dass eine Entschärfung und Transport des Blindgängers nicht möglich war. Dies lag am schlechten Zustand des 250 Kilogramm schweren und 80 Zentimeter langen Sprengkörpers. Die Einsatzkräfte des Kampfmittelbeseitigungsdienstes entschlossen sich zur kontrollierten Sprengung der Fliegerbombe vor Ort.

Diese Einschätzung führte zur Evakuierung von ca. 5000 Anwohnern in einem Radius von 1000 Metern um den Fundort der Fliegerbombe. Die Deutsche Bahn unterbrach ab 12:45 Uhr den Zugverkehr zwischen Rastatt und Baden-Baden. Dies löste Chaos auf den Bahnhöfen aus das sich bis nach Basel ausweitete. Im Bereich des Bahnhofs Baden-Baden strandeten hunderte Reisende was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führte. Im späteren Verlauf des Einsatzes wurde auch die Bundesautobahn 5, die in unmittelbarer Nähe des Fundortes verläuft, durch die Polizei voll gesperrt.

Um 16:34 Uhr wurde für die Abteilungen Balg, Haueneberstein, Lichtental, Neuweier, Sandweier, Steinbach und Varnhalt der Feuerwehr Baden-Baden Alarm ausgelöst. Angefordert wurden jeweils die vollbesetzten Mannschaftstransportwagen (MTW) der alarmierten Abteilungen. Die Alarmierung erfolgte unter dem Einsatzstichwort „S 27 – Sonderlagen – Bombenfund Bereich Niederbühl“.

Die Mannschaftstransportwagen erhielten den Einsatzauftrag die Feuerwache Baden-Baden anzufahren. Dort wurden die Fahrzeugführer in die Lage eingewiesen und erhielten weitere Einsatzaufträge.

Drei MTW, ausgerüstet mit Durchsageanlagen, wurden nach Rastatt verlegt um dort die Evakuierungsmaßnahmen mit Warndurchsagen für die betroffenen Anwohner zu unterstützen. Die Fahrzeuge, darunter auch der MTW der Abteilung Sandweier, wurden mit zwei Einsatzkräften besetzt. Die Fahrzeugbesatzungen erhielten neben den vorbereiteten Texten der Warndurchsagen auch die genauen Ortsangaben an denen die Durchsagen durchzuführen waren. Zudem bestand der Einsatzauftrag in der Funktion als Ansprechpartner für die zu evakuierenden Anwohner in den betroffenen Stadtteilen. Das Fahrzeug der Abteilung Sandweier wurde im Abschnitt 3 – Rastatt Münchfeldsiedlung und Siedlungsbereich östlich Julius-Wertheimer-Straße eingesetzt.

Die weiteren Einsatzkräfte wurden zur Unterstützung der Betreuungsmaßnahmen von der Feuerwache an den Bahnhof Baden-Baden verlegt. An den Bahnhöfen Baden-Baden und Rastatt warteten mehrere hundert Bahnreisende auf ihren Weitertransport. Zwischen den beiden Bahnhöfen wurde mit Hilfe von Bussen, durch die Deutsche Bahn, ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Diese Maßnahme war leider nicht ausreichend und der Transport der Fahrgäste verzögerte sich zunehmend. Um eine zeitnahe Weiterreise der Bahnfahrgäste sicherzustellen organisierte die Einsatzleitung der Feuerwehr Baden-Baden, zusammen mit den Stadtwerken, weitere Busse der Verkehrsbetriebe. Diese Maßnahme entspannte die Situation an den Bahnhöfen erheblich.

Die städtischen Verkehrsbetriebe haben mehrere Gelenkbusse im Einsatz, um die Reisenden weiterzubefördern

© Foto: Stadtverwaltung Baden-Baden

Die in Rastatt eingesetzten Einsatzkräfte unterstützen im weiteren Verlauf des Einsatzes die Polizei bei der Kontrolle der evakuierten Wohngebäude. Hierzu wurde auch ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera eingesetzt der insbesondere das Gebiet um den Fundort der Fliegerbombe kontrollierte.

Um 23:17 Uhr wurde die Fliegerbombe durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst kontrolliert gesprengt. Glücklicherweise kam es hierbei zu keinen Personenschäden. Die im Nachgang gemeldeten Sachschäden sind gering.

Nach Kontrolle des Sprengortes der Weltkriegsbombe durch Beamte der Polizei und Mitarbeitern der Deutschen Bahn konnten die Sperrungen der Bahnlinie und der Bundesautobahn wieder aufgehoben werden. Die evakuierten Anwohner konnten ebenfalls wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Insgesamt waren rund 700 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Deutschen Roten Kreuz, Technischem Hilfswerk und der Polizei in den Einsatz eingebunden. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte durch Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltungen und der Ordnungsbehörden. Dieser Einsatz spiegelt die gute gegenseitige Unterstützung der Feuerwehren des Landkreises Rastatt und des Stadtkreises Baden-Baden wieder. Selbstverständlich in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den eingesetzten Hilfsorganisationen und der Polizei.

Gegen 23:50 Uhr konnten wir den Einsatz beenden. Eingesetzt wurde der Mannschaftstransportwagen unserer Abteilung mit einer Besatzung von neun Einsatzkräften.

Das Titelbild zeigt eine Kartenansicht des zu evakuierenden Gebietes.

 

© Titelbild Karte: Polizeipräsidium Offenburg, Pressestelle

 

Wir für euch!

Feuerwehr Baden-Baden Abteilung Sandweier – die Abteilung mit der 12!